Logo

Chemnitz
9. Juli 2024
08:30 Uhr

Tagung
Frauen in Afrika

Wie lassen sich dauerhafte Infrastrukturen für Frauen
in Afrikas ländlichem Raum finanzieren?

Die EU-Kohäsionspolitik als Modell für Afrika?


Se promener à Batoufam, Cameroun (Photo: Matthias Theodor Vogt 2020)
Entnommen aus dem Katalog
Vogt et al. (2021): Kamerun mit den Augen von tausend Frauen,
Institut für kulturelle Infrastruktur Sachsen, UB Chemnitz, Univ. Peécs
Download: https://pea.lib.pte.hu/handle/pea/44351.
Siehe auch https://kultur.org/veranstaltungen/kamerun-in-sachsen/

Live Stream

Technische Universität Chemnitz
Universitätsbibliothek „IdeenReich“, Straße der Nationen 33
https://eu02web.zoom-x.de/j/81086549115?pwd=RGtUMnBTbEdxNlVma09USURmTHhadz09
810 8654 9115 | 853066

Veranstalter

Technische Universität Chemnitz, Professur Kultur- und Länderstudien Ostmitteleuropas
Industrie- und Handelskammer Chemnitz
Institut für kulturelle Infrastruktur Sachsen

in Vorbereitung der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz 2025

Anlaß

Rund 70% der Frauen in der Subsahara lebt in Gemeinden mit weniger als 100.000 Einwohnern. Sie sind fast vollständig in der Schattenwirtschaft tätig, so daß sie keine Steuern an ihren Staat zahlen und umgekehrt praktisch kaum Infrastruktur von diesen finanziert bekommen. Ihr Zugang zu Wasser, Abwasser, Müllentsorgung, Strom und Internet ist nicht hinreichend vorhanden, um ein modernes Unternehmen und damit Elemente einer selbstragenden Wirtschaft aufzubauen. Dies setzt Migrationsströme in die Metropolen bzw. nach Europa in Gang.

Die durchaus erheblichen Geldflüsse von Europäischer Union, Weltbank etc. fließen bislang auf der Grundlage nationaler Verteilungsschlüssel in die Regierungssitze und werden von dort überwiegend in den Metropolen investiert und kaum in die metropolfernen Regionen weitergereicht, so daß die Ungleichheiten ständig wachsen statt abzunehmen. Ganz am Ende der Wirtschaftskette stehen die Frauen im ländlichen Raum Afrikas.

Die Kohäsionspolitik der Europäischen Union ist anders aufgestellt. Deren Hauhaltsmittel werden von den Nationalregierungen aufgebracht und nach Brüssel überwiesen. Von dort aber werden sie regional auf der Ebene NUTS 3 ausgereicht, entsprechend der relativen Armut der betreffenden Region. Dementsprechend erhält Ostsachsen EU-Fördermittel, Hamburg nicht.

Die erste Frage der Tagung ist: Gäbe es hinreichende statistische und andere Grundlagen, um die künftige EU-Förderung der Subsahara ebenfalls nach einem regionalen und nicht länger nach einem nationalen Verteilungsschlüssel zu gestalten?

Die zweite Frage der Tagung ist: Könnten diese Mittel im Interesse der Frauen künftig insbesondere auf die Finanzierung nachhaltiger Infrastrukturen Wasser, Abwasser, Müllentsorgung, Strom und Internet konzentriert werden? Wie können Frauen in deren nachhaltiges Management eingebunden werden?

Hierzu wollen wir mit Expertinnen und Experten aus Afrika und Europa diskutieren und freuen uns auf Ihre Teilnahme.

Topic

Around 70% of women in sub-Saharan Africa live in communities with fewer than 100,000 inhabitants. They are almost entirely active in the informal economy, so that they pay no taxes to their state and, conversely, receive virtually no infrastructure funding from it. Their access to water, sewage, waste disposal, electricity and internet is not sufficient to build a modern business and thus elements of a self-sustaining economy. This triggers migration flows to the metropolises and to Europe.

The considerable flows of money from the European Union, the World Bank etc. have so far been channelled to the seats of government on the basis of national distribution keys, from where they are predominantly invested in the metropolises and hardly ever passed on to the regions far from the metropolises, so that inequalities are constantly growing instead of decreasing. At the very end of the economic chain are the women in rural Africa.

The European Union’s cohesion policy is organised differently. Its budget funds are raised by the national governments and transferred to Brussels. From there, however, they are distributed regionally at NUTS 3 level, according to the relative poverty of the region concerned. Accordingly, eastern Saxony receives EU funding, while Hamburg does not.

The first question of the conference is: Would there be sufficient statistical and other bases to organise future EU funding for sub-Saharan Africa according to a regional and no longer a national distribution key?

The second question of the conference is: Could these funds be focussed in the interests of women in the future, in particular on financing sustainable water, wastewater, waste disposal, electricity and internet infrastructures? How can women be involved in their sustainable management?

We want to discuss this with experts from Africa and Europe and look forward to your participation.

Programm

Download Programm Tagung_Frauen-in-Afrika_Chemnitz-09Juli2024_TUC-IKS-IHK_2024-06-24

08:30   Kaffee

09:00   Eröffnung
Christoph Neuberg (Hauptgeschäftsführer IHK Chemnitz)
Birgit Pickel (Ministerialdirigentin, Leiterin Abteilung Afrika, Bundesministerium wirtschaftliche Zusammenarbeit & Entwicklung)
Dr. Corinna Fricke (Yaoundé), Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in Kamerun

09:40 Impulse I
Stefan Garsztecki (TU Chemnitz):
Die Kohäsionspolitik der Europäischen Union und die Afrikapolitik
Matthias Theodor Vogt (IKS Görlitz):
Smart Villages. Gemeineigentum in kollektivem Besitz in Afrika südlich der Sahara für Trinkwasser und Abwasser, Abfallentsorgung und Recycling, Strom und digitale Kommunikation (siehe deutsch Garsztecki Vogt Lah Nkafu SMART VILLAGES 2024-07-09 Chemnitz 2024-06-24; english Garsztecki Vogt Lah Nkafu SMART VILLAGES 2024-07-09 Chemnitz 2024-06-24 EN)

Eng. Iracema Maiópuè Bila (President & Founder) and Eng. Brigida Da Cruz (Secretary Executive of the Associação das Mulheres Moçambicanas em Mineração |Association of the Mozambican Women in Mining):
Challenges for women to make business in mining sector in Mozambique/Southern Africa

10:40 Kaffee

11:00   Podiumsdiskussion
Alexa von Künsberg (IHK Chemnitz): Moderation
Anna Cavazzini (Brüssel und Chemnitz, Wahlkreisbüro) Mitglied des Europäischen Parlaments
Frank Heinrich MdB a.D. (IHK Chemnitz)
Stefan Liebing (Hamburg) Honorarkonsul Republik Kamerun

12:00 Impulse II
Melanie Wohlfahrt (TU Dresden):
Genossenschaften als Instrument der wirtschaftlichen Selbstverwaltung von  Frauen im ländlichen Kamerun
Paulette Wadiebe (Bürgermeisterin Boboyo) and Fred-Eric Essam (IBM Köln):  Vor Ort Infrastruktur aufbauen
Joseline Amutuhaire-Ondrusek (TU Chemnitz): Grass Roots Community Work in Uganda
Martin Nkafu (Rom): Cultural Dimensions of Community Work

13:15 Stefan Garsztecki (TU Chemnitz)
Moderation Abschlußdiskussion und Schlußwort

13:30 Buffet 

Kontakt

Technische Universität Chemnitz
Sekretariat Kultur- und Länderstudien Ostmitteleuropas
E-Mail: ines.goerg@phil.tu-chemnitz.de
Site: https://www.tu-chemnitz.de/phil/iesg/professuren/klome/

Institut für kulturelle Infrastruktur Sachsen
Klingewalde 40, D-02828 Görlitz
E-Mail: institut@kultur.org, Site https://kultur.org/

Förderung

Gefördert durch die Chrysantilstiftung und den Freistaat Sachsen durch Steuermittel auf der  Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes