Logo

CP 2004

Die periphere Mitte Europas.
Strategien der Kulturpolitik zur Überwindung
von Grenze und Provinzialität
Team I
Stereotype in Geschichte und Gegenwart

Team I untersuchte, inwieweit Stereotype konstitutiv für „mental maps“ sind. Es ging der Frage nach, welche Komponenten zur Identifikation von Bewohnern mit ihrer Region beitragen, und unter welchen Bedingungen eine Region als kohärent und abgrenzbar wahrgenommen wird. Anhand von Texten unterschiedlicher Art und Herkunft zum Verhältnis zwischen Deutschen und Polen (Traktate, Reiseberichte, politische Reden) wurde die Intertextualität, Relationalität und Kontextualität von national-ethnischen Stereotypen analysiert. Als Beispiele dienten die Regionen Niederschlesien, Sachsen und Kern- oder Mitteleuropa.

Team II
Zur Konstruktion von Peripherie, Provinz und Provinzialität

Team IIa: Literaturwissenschaft
Team IIb: Populationsökologie

Team II untersuchte in interdisziplinärer Herangehensweise die verschiedenen Kriterien, nach denen eine Region als „zentral“ oder „peripher“ eingeschätzt wird. Anhand von Werken polnischer, tschechischer und deutscher Schriftsteller – von der Romantik bis heute – wurde von der Philologen-Gruppe herausgearbeitet, inwieweit das Sudetengebirge als trennend bzw. als vereinend wahrgenommen wurde. Die Biologen-Gruppe untersuchte am Beispiel der Fischotter- und Marderskelette aus den Naturwissenschaftlichen Sammlungen in Görlitz und der Mongolischen Akademie der Wissenschaften in Ulan Baator, wie groß die genetische Verwandtschaft zwischen zentral und peripher existierenden Populationen dieser Säugetiere ist.

Team III
„Traumstadt Görlitz-Zgorzelec-Zhoř™elec“

Die Europastadt Görlitz-Zgorzelec kann ein Modell werden für die europäische Integration. Fragestellungen aus der Stadtsoziologie, Zeitgeschichte und Kulturwissenschaft wurde geprüft, unter welchen Umständen Deutsche und Polen besser kommunizieren können. In der schwierigen und ambivalenten Gemengelage von Schrumpfung und Erweiterung, von ökonomischen Problemen des Dableibens und des Abwanderns kann nur die Vision einer lebendigen gemeinsamen Stadtkultur zukunftsfähig sein. Das Team ging sowohl im kulturellen Gedächtnis wie in den gegenwärtigen Problemzonen der Stadt den sozialen Begrenzungen und Grenzziehungen nach, um sich den Chancen einer urbanen Provinz anzunähern.

Publikation

Texte, die im Rahmen des Collegium Pontes 2004 bzw. als Ergebnis der Forschungen am Collegium Pontes 2004 entstanden sind, finden Sie im pdf-Format auf unserer Seite unter Publikationen.